HASSHALLOER
Der Hasshalloer war eine supernette Person. Wirklich. Wenn man die Person erst einmal richtig kannte, war alles gut. Gewiss, er hatte die Idee, in seinem Keller mal Leute einzusperren und sie dort zu quälen. Aber das war ja bislang noch nicht geschehen! Erst einmal stieß er Hass von sich, in allen Formen. Er wurde dann sehr laut, denn er war männlich, der Hasshalloer. Wir dürfen die ganzen Sachen hier gar nicht zitieren, die der ausstößt und die der ausgestoßen hat. Da ist so viel an Bösem dabei, dass uns die Spuck im Hals noch zu Ziegelstein gefriert. So etwas Böses habe ich eigentlich weder gehört noch gelesen ... bislang. Dabei sieht er ganz adrett aus. Am liebsten sitzt er am Computer und guckt, was so los ist. Dann findet er da einen Post, dort einen Blog-Eintrag. Und dann eilt er dorthin, also surft dorthin und sucht irgendeine Kommentarfunktion. Und nun haut der Bitterböses da rein. Bumms, Zack, Hammer! Ohne Pardon. Gerne auch bei Twitter, oder heißt es jetzt X?, also da hinein: Wumms! Rumms! Zong! Der Hasshalloer war und ist einfach großartig. INSTAGRAM macht er immer mit seinem Smartphone, er hat also Computer und Smartphone gleichzeitig in Betrieb. Und wie er die Menschen dann beschimpft?! Ich kann es bis heute nicht glauben. Aber was ich denke, interessiert ja keinen. Nur den Hasshalloer. Einmal schrieb ich was über Hasskommentare, in meinen Blog, und dann war der Hasshalloer sofort da und hat mich übelst beschimpft. Ich habe alles wieder gelöscht, nun gut, aber er hat mich NS-Hure genannt, ganz schlimm, auch Motherfucker kam, das kommt ja wohl immer. Ich konnte einige Tage nicht gut essen und nicht leben. Natürlich poste ich weiter, ich lasse mich von dem Hasshalloer nicht fertigmachen. ich wollte bei INSTAGRAM dann bald mal mich beim Joggen bringen, Selfies und so, denn mein Körper ist so, dass ihn Milliarden sehen müssen, dafür nehme ich auch den Hasshalloer in Kauf, und die anderen, die auch Hass streuen und säen und ernten. Die ganze Welt soll ja wohl in Hass versinken, aber meine Fotos beim Jogging müssen trotzdem sein, auch wenn ich den Hass noch weiter anstachele, dass hat mit meinem Ego zu tun. Es gibt ja massig Menschen, die ihren Körper zeigen, auch nackt, oder halbnackt, und da kommen dann immer diese Kommentare wie "Fettes Arschgesicht" und "Hänegtitten" und "falscher Penis" und so, aber diese Postings müssen allgemein doch sein, a) der Körper b) die Hass-Reaktion. FOTO versus HASSKOMMENTAR und dann weiter so, das Hin und Her, das ist eine Einheit. Es gibt Leute, die sagen schon: Seid doch selber schuld, ihr müsst Euch ja auch immer so offenherzig posten, und Ihr müsst Euch ja selber posten, das ist wie ein Hwang. Haben die denn recht, Ist der Poster und Postende schuld, der Selfiemacher und -machende ... oder der Hasser, oder sind beides am Ende eins? Vielleicht postet der Hasshalloer sich auch selbst, unerkannt, halbnackt, und schreibt dann auch bei sich selbst Grässliches drunter? Das sind so spannende Fragen des Jahres 2023. Ja, ich kann das Posten einfach nicht lassen. Der Hass würde mir fehlen, der Hasshalloer dann ja auch. Ich liebe den Hass, auch wenn ich ihn nicht mag, ja, ich mag den Hass sehr, Hass ist das einzige, was ich in dieser Welt hervorrufen kann, vielleicht deshalb. Der Hasshalloer und ich, wir wären ein gutes Team. (31.7.2023, 10:09 Uhr.)
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