DENKSOLL
- benkasie
- 11. Juli 2019
- 1 Min. Lesezeit
Nun ja, was soll man denken, wo man tun kann, was man lassen sollte, ist Denken weniger erwünscht, weil das Tun-Lassen und das Sollen-Denken eben doch anders daherkommt als ein Pferd, welches wiehert, um sich dann auszuruhen. Das sollte mal gesagt werden, meinte Hanneliese und grüßte die Scheune vor dem Tor, wo doch die Ahnen schon riefen, der Tag sei angebrochen wie eine Coladose. Hanneliese weinte nun etwas Denksoll, lachte etwas Tunlass und überbrachte Hermann von Gingen seine schabige Jacke. In der hausten die Bienen wie Läuse, was die Einwohner von Lassen-Soll-Tun aufbrachte, so wie wenn man eine Haustür aufbringt: mit Gewalt. Hanneliese wusste sich nicht zu helfen. Sie musste nun denken. Auch wenn es ein Sollen war. Hermann von Gingen sah alles als ein Lassen an. Hanneliese spürte hingegen das Verlassen-Werden und rüttelte an ihrem Pferd. Dieses schüttelte sich nach dem Rütteln und rief: "Lasset die Bienen Bienen sein ... und die Läuse Läuse!" So geschah es denn auch, weil das Denksoll schon längst eingefordert war. Die Amseln quietschten vor Freude. Ulf holte den Bagger. Ilse suchte die Scheune. Willy kochte 3 Kilo Denksoll ein, für nächstes Jahr. Ein Lasso baumelte im Wind. 8:52 Uhr MESZ, 11.07.2019
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