ZIELSCHWEMME
- benkasie
- 9. Mai 2017
- 1 Min. Lesezeit
"Stoßen wir doch ins Horn, damit es ersplittern kann!" So äußerte sich der Metallfacharbeiter Herrfried Gember, als er auf einem Segelboot dahintrieb. Alle wollten ihm eine Kimme zeigen, er aber suchte das Kiel. "Kiel", meinte dann Herma, "diese herrliche Stadt? Im Norden?" Aber Herrfried mochte solche Späße gar nicht. Er mochte ja auch keine Forelle. Deshalb stieß er erneut ins Horn. Da meinte Herma, ob es das Horn eines Hirsches oder Hirschen ... oder das Horn eines Nashornes sei. Herrfried drückte ihr das blecherne Musikinstrument in die Hand und sah sie wütend an. "Mit dir kommt man nie ans Ufer", wütete er. Herma wollte keinen Ehestreit und machte sich daran, den Salat zu essen. Herrfried hasste diese stinkende Jauche aus Ei und Senf und etwas Zwiebelgemengsel. Herma konnte es ihm nie recht machen, das hatte sie längst kapiert. Ihren Segelschein hatte er unlängst zerrissen. Das war so unfair gewesen. Dennoch blieb sie an Bord. Nach zehn Jahren Ehe hatte Herrfried genau das verdient, frohlockte sie. Er sei ein zu Quälender – bis hinein in den Tod. Ja, Herma wusste, wozu sie ihr Leben akut vergeudete. (9.5.2017, 15:17 Uhr MESZ)
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